Was bringt Aftershave? Alles Wichtige rund um das Pflegeprodukt – und wie du es anwendest

Schon seit Jahrzehnten gilt: Aftershave aka Rasierwasser ins Gesicht, fertig ist Mann mit der Morgenroutine. Allerdings gab’s früher als Begleiterscheinung nicht selten eine kurze Grimasse, weil die Haut brannte. Darauf können wir heute in vielen Fällen verzichten, denn moderne Aftershaves gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen und nicht alle gehen mit dem altbekannten Brennen einher.

Kleines Einmaleins der Rasierpflege

Was die verschiedenen Mittel können und welches Rasierpflegeprodukt (wahrscheinlich) das beste für dich ist? Das erfährst du in unserem Aftershave-Überblick.

Was ist der Unterschied zwischen Aftershave und Parfüm?

Vielleicht ist es dir auch schon mal so ergangen: Du stehst im Supermarkt oder der Drogerie vor dem gut bestückten Regal und fragst dich, was genau der Unterschied zwischen Aftershave und Parfüm ist. Die Antwort ist eigentlich ziemlich simpel: Parfüm besteht rein aus Duftstoffen und Alkohol als Trägersubstanz. Es sorgt somit einzig und allein dafür, dass du gut riechst. Aftershave wiederum duftet zwar ebenfalls – sofern du nicht zu einem parfümfreien Produkt greifst. Der angenehme Geruch ist aber nur „netter Nebeneffekt“. Die eigentliche Funktion ist eine andere.

Was bringt Aftershave?

Der Hauptzweck von Aftershave ist seine beruhigende Wirkung. Das Pflegeprodukt sorgt dafür, dass deine gereizte Haut nach der Rasur mit Feuchtigkeit versorgt und erfrischt wird. Durch den enthaltenen Alkohol hat es außerdem eine desinfizierende und bei Bedarf blutstillende Wirkung. Zu Letzterer tragen auch sogenannte adstringierende Inhaltsstoffe bei. Das können zum Beispiel Hamamelis, Salbei oder Eichenrinde sein. Sie sorgen dafür, dass sich die Haut zusammenzieht. Durch diese Kombination aus Inhaltsstoffen hilft Aftershave auch gegen Pickel. Und zwar sowohl vorbeugend als auch behandelnd.

Neigst du zu empfindlicher Haut, kannst du aber auch zu einem sensitiven Produkt ohne Alkohol und Duftstoffe greifen. Hier sorgen natürliche Inhaltsstoffe wie Kamille, Aloe vera oder grüner Tee für die desinfizierende Wirkung.

Übrigens: Auch wenn du dein Gesicht nicht glatt rasierst, sondern dir einen Bart stehen lässt, hat Rasierwasser seine Daseinsberechtigung in deinem Badezimmer. Am besten greifst du in diesem Fall zu einem eher flüssigen Tonic, das deine Haut unter der Gesichtszierde mit Pflege und Feuchtigkeit versorgt. So beugst du Jucken und Schuppen im Bart vor.

Rasierwasser, Balsam oder Lotion: Welche Aftershave-Variante ist besser?

Warum Aftershave nach der Rasur sinnvoll ist, wäre damit geklärt. Aber welche Variante ist nun besser für deine Haut geeignet? Immerhin gibt es eine breite Auswahl an Produkten, von klassischem Aftershave über Lotion bis hin zu Balsam. Wir dröseln die Eigenheiten einmal für dich auf:

  • Aftershave-Gel und -Creme: Aftershave-Gel oder -Creme fühlt sich meist etwas fester an als Balsam und spendet besonders viel Feuchtigkeit. Im Gegenzug ist Alkohol nur in sehr geringen Mengen oder gar nicht enthalten. Damit eignet sich diese Variante besonders für trockene Haut.
  • Aftershave-Balsam: Aftershave-Balsam enthält besonders viele pflegende Zutaten und in der Regel nur natürliche Duftessenzen, dafür nur sehr wenig Alkohol. Die Konsistenz ist eher cremig, wodurch er sich besonders angenehm auftragen lässt. Empfindliche Haut, die zu Rötungen neigt, wird sehr wahrscheinlich mit Balsam glücklich werden. Auch wenn du ein Aftershave für den Intimbereich suchst, würden wir dir eher zu einem Balsam raten.
  • Aftershave-Lotions: Eine Aftershave-Lotion ist dünner als ein Balsam, aber weniger flüssig als Rasierwasser oder Tonic. In Sachen Konsistenz ist sie die goldene Mitte zwischen beidem. Außerdem kommen Lotions mit sehr wenig und mildem oder ganz ohne Alkohol aus. Duftstoffe finden sich ebenfalls nur in deutlich reduziertem Umfang. Dadurch eignen sich Lotions besonders für normale Männerhaut.
  • Rasierwasser und Tonic: Klassisches Rasierwasser glänzt meist mit einem etwas höheren Alkoholgehalt und kann deshalb zum bekannten Brennen nach dem Auftragen führen. Durch seine Zusammensetzung ist es relativ flüssig in der Konsistenz. Magst du es weniger „scharf“, ist ein Tonic eine gute Alternative. Es ist ebenfalls eher flüssig und wirkt desinfizierend, enthält aber weniger bis keinen Alkohol. Neigst du zu fettiger Haut, ist klassisches Aftershave einen Versuch wert. Mischhaut ist mit Tonic gut bedient.

How to use ... Aftershave: Eine Anleitung

Du hast das für dich passende Produkt gefunden? Wunderbar! Wir verraten dir, wie du das Aftershave am besten aufträgst:

Ein Tipp vorweg: Viel hilft viel? Das gilt nicht für Aftershave. Egal, ob klassisches Rasierwasser, Lotion oder eine andere Variante: Damit das Mittel deiner Wahl optimal wirken kann, genügen wenige Tropfen.

  • Schritt 1: Wasche dein Gesicht mit kühlem Wasser, um Rasierschaumreste und Stoppeln zu beseitigen. Tupfe es danach mit einem Handtuch trocken.
  • Schritt 2: Gib einige Tropfen Aftershave auf deine Hände und verreibe es kurz zwischen den Handflächen.
  • Schritt 3: Verteile das Mittel gleichmäßig auf Gesicht und Hals. Achtung: Hier ist sanftes Einklopfen angesagt, nicht reiben!

Was kann man statt Rasierwasser benutzen?

Dir ist dein gewohntes Rasierpflegeprodukt ausgegangen? Oder du fragst dich ganz allgemein, was du statt herkömmlichem Aftershave benutzen kannst? Als Alternativen haben sich zum Beispiel die folgenden Dinge bewährt:

  • Aloe-vera-Gel: Das Gel hat einen kühlenden und hautberuhigenden Effekt und spendet gleichzeitig viel Feuchtigkeit. Perfekt, wenn du gereizte Haut nach der Rasur beruhigen willst.
  • Hamamelis-Wasser: Hamamelis aka Zaubernuss hat ebenfalls eine beruhigende Wirkung auf die Haut. Außerdem ist das Mittel anti-entzündlich und wirkt blutstillend.
  • Alaunstift: Brauchst du Rasierwasser vor allem, um kleine Schnittverletzungen nach der Rasur am Bluten zu hindern? Dann kannst du stattdessen auch zum Alaunstift greifen. Die enthaltenen Salze desinfizieren und sorgen dafür, dass die Haut sich zusammenzieht.